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Biografie O. Seeger

Otto Seeger wurde am 17.08.1869 in Grabow bei Brandenburg geboren 

 

1876

kaufte sein Vater, der Amtmann Hermann Seeger, das Gut Gebhardtshof für 36000 Taler. (1819 erbaut vom Bauern Christian Gebhardt, nach einem Brand 1858 wieder aufgebaut. Gebhardtshof wurde ein beliebtes Ausflugslokal für die Bewohner Rathenows, die gern unter den schattigen Bäumen vor dem Gutshof saßen)

 

1893

übernahm Otto Seeger das Gut und kaufte 40 Morgen daz

 

23.02.1893

Vermählung mit Emma Kleem aus Altbensdorf (geb. 10.10.1871)

 

31.12.1893

Tochter Anna geboren

 

12.03.1895

Sohn und Erbe Hermann geboren

 

1898-1901

Bau der neuen Schleuse

 

Juni 1901

Anzeige in der Rathenower Zeitung

„Bauplätze! An der neuen Schleuse rechts und links der Chaussee sowie rechts und links des Göttliner Weges sind große und kleine Bauplätze mit und ohne Garten zu mäßigen Preisen zu haben ..." Diese Anzeige lockte viele Baulustige an. An manchen Tagen verkaufte Otto Seeger 8 bis 10 Baustellen.

Er wurde ein wohlhabender Mann.

 

1902

begann eine rege Bautätigkeit.

Otto Seeger lieh den Bauwilligen oft Geld. Mit der wachsenden Einwohnerzahl erhöhte sich die Zahl der schulpflichtigen Kinder, deren täglicher Schulweg durch zum Teil lehmige Felder nach Steckelsdorf führte. Otto Seeger ließ einen Weg durch die Feldmark von seinem Hof bis zum Eingang von Steckelsdorf anlegen. Er zahlte der Gemeinde dafür eine einmalige Abfindung in Höhe von 4000 Mark. Diese Abkürzung nutzten die Schüler.  

 

01.04.1905

Eröffnung eines Schulraumes für die Kinder aus Gebhardtshof in der heutigen Clara-Zetkin-Straße (zu Steckelsdorf gehörend). Otto Seeger sicherte die Ausstattung ab.

 

1905

stiftete Otto Seeger einen Morgen Land für den Friedhof, einen Morgen Land für die Schule und 3000 Mark für den Bau eines Schulhauses. Otto Seeger erkannte weitsichtig, dass bei der Besiedlung des Gebhardtshofes auf jeden Fall die Schulfrage geklärt werden musste.

 

1908

wurde das erste Schulgebäude mit zwei Klassenräumen und
zwei Lehrerdienstwohnungen erbaut.

 

01.10.1910

Trennung von Steckelsdorf, neuer Name für die Siedlung wird „Neue Schleuse". Nach einem Streit über die Namensgebung zwischen den Gebhardts und den Anhängern Seegers stellte Otto Seeger an der Genthin-Rathenower Chaussee eine Tafel auf mit der Aufschrift „Dieser Ort heißt Neue Schleuse".


Die neuen Gemeindevertreter wählten einstimmig zum ersten Gemeindevorsteher von Neue Schleuse den Gutsbesitzer
Otto Seeger.

 

1912

wurde das 2. Schulhaus mit 4 Klassenräumen und
3 Dienstwohnungen errichtet.
Die Straße, die von der Genthin-Rathenower Chaussee zum Gebhardtshof führte, erhielt den Namen Seegersallee.

 

1916

fiel Otto Seegers Sohn Hermann Seeger im 1. Weltkrieg als
Unteroffizier in Frankreich (nach ihm hat die Hermannstraße
ihren Namen).
Seinen Namen findet man auch unter vielen anderen auf dem Denkmal der gefallenen Soldaten im ersten Weltkrieg aus
Neue Schleuse an der Ecke Pfarrer-Fröhlich-Straße/
Seegersallee.
Dieses Mahnmal finanzierte Otto Seeger. Er ließ auch das Feuerwehrgebäude gegenüber dem Denkmal linksseitig der Seegersallee errichten.

 

Am 26.03.1941

starb die Tochter Anna ohne Nachkommen auf dem
Gebhardtshof.

 

Am 28.02.1950

starb Otto Seeger auf dem Gebhardtshof.

 

Otto Seeger war kein Mann großer Worte, er handelte lieber und das besonders für das Gemeinwohl. Er handelte uneigennützig und engagierte sich für die Entwicklung von Gebhardtshof und Neue Schleuse. Er war gutmütig und zuvorkommend. Zu Kindern hatte er immer ein freundliches und nachsichtiges Verhältnis. Nach dem Ende des Krieges nahm er Flüchtlinge auf und half wo er konnte.


Den Geist Otto Seegers wünschen wir uns zu allen Zeiten für unsere Schule, denn er war es, der sie hat entstehen, sich verändern und weiterleben lassen.

 

 

Otto-Seeger 1941 mit seiner Haushälterin Lucie Heinemann